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Studien über Kokosöl: Diskussion um die beliebte Ölsorte

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Geschrieben von Julia Ullrich

Kokosöl ist eines der reinsten Pflanzenöle, die es gibt. Doch hat es eine Außenseiterrolle inne. Denn die anderen pflanzlichen Öle, die auf dem Markt angeboten werden, bestehen zum größten Teil aus mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Doch das Fettsäureprofil des Kokosöls gibt derzeit Anlass zur Besorgnis. Denn es enthält hauptsächlich gesättigte Fettsäuren, die bisher als ungesund galten. Doch was ist dran an den neuesten Studien über Kokosöl?

Was ist dran an den Schlagzeilen?

Eine neue Studie pharmazeutischer Unternehmen, nach der Kokosöl Verursacher für koronare Kreislauferkrankungen sein soll, wirbelt derzeit die Nachrichtenwelt auf. In Internetmagazinen wie Stern.de, Welt.de sowie Huffington Post wird aktuell über die Schädlichkeit des Öls diskutiert. Die Quelle für die Diskussion ist ein Artikel in dem Internetmagazin American Heart Association (AHA). Dort ist der Bericht über eine Studie veröffentlicht, aus der hervorgeht, dass das Öl extrem viele gesättigte Fettsäuren enthält, die bekanntlich ungesund sind.

Doch werden die Studienergebnisse hinterfragt, stellt sich heraus, dass die These auf einer Verallgemeinerung beruht. Sie wird nicht mit einer detaillierten Forschungsarbeit belegt. Gesättigte Fettsäuren können sich tatsächlich ab einer gewissen Menge schlecht auf das körperliche Befinden auswirken. Diese sind sogar als Auslöser für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wegen des hohen LDL Cholesterinwertes, was als schlechtes Cholesterin gilt bekannt.

Das sagen Ärzte zu den Cholesterinwerten

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Kokosöl ist bei Zimmertemperatur fest

Bei Forschungen zu Auswirkungen von gesättigten Fettsäuren auf den Organismus wurden bisher tierische Fette wie Butter oder Fleisch verwendet. Eine Studie, in der natürliche sowie unbehandelte, rein pflanzliche Öle auf ihre Schädlichkeit hin untersucht wurden, liegt bisher nicht vor. Aus dem oben erwähnten Artikel geht nicht hervor, inwieweit pflanzliche Öle untersucht wurden.

Des Weiteren wird nicht erwähnt, ob es um industriell hergestellte oder naturbelassende Produkte geht. In älteren Studien wurde direkt auf die Wirkung von Kokosnussöl auf die Höhe des Cholesterinwertes eingegangen. Dabei schnitt das Öl aus der Kokosnuss gut ab. Das liegt daran, dass das Kokosnussöl eine besondere Eigenschaft gegenüber den tierischen Konkurrenzprodukten hat.

Es bewirkt durchaus eine Erhöhung des Cholesterinspiegels. Doch wurde bisher hauptsächlich ein Anstieg des HDL-Cholesterinwertes gemessen. Das gehört jedoch zu der Sorte Cholesterin die vom Körper gebraucht wird. Es hat die Eigenschaft, ausgleichend auf das schädliche LDL-Cholesterin zu wirken.

Die Kitavastudie – Kokosöl gut für das Herz?

In der Kitavastudie gingen führende Wissenschaftler der Wirksamkeit von Kokosöl auf den Grund. Der Privatdozent, Professor Dr. Staffan Lindeberg, University of Lund in Schweden und andere Forscher untersuchten den Stamm der Kitava. Dabei handelt es sich um ein Volk, das in Papua-Neuguinea teilweise noch unter steinzeitlichen Bedingungen lebt. Das Hauptnahrungsmittel der Einwohner ist die Kokosnuss sowie deren Produkte wie Kokosmilch oder -öl.

Der Großteil ihrer Nahrung setzt sich also aus gesättigten Fettsäuren zusammen, die in der westlichen Welt als ungesund gelten. Daneben ernähren sich die Menschen dort von Obst, Gemüse, Wurzeln sowie anderen Naturprodukten. Der Professor kam zu einem unfassbaren Ergebnis. Keiner der untersuchten Einwohner des Stammes litt unter einer Herzkrankheit oder Kreislaufbeschwerden.

Selbst bei den älteren Mitgliedern des Volkes, die bereits über 87 Jahre alt waren, konnten keine derartigen Erkrankungen festgestellt werden. Auch Raucher wurden untersucht. Krankheiten wie Bluthochdruck, Übergewicht, Herzinfarkt, Alzheimer oder Krebs sind dort unbekannt.

Insbesondere die ältesten des Stammes leiden nicht unter Zivilisationskrankheiten wie Demenz oder Gedächtnisausfällen, sondern fühlten sich gesund sowie vital. Auch die Einwohner der umliegenden Inseln wurden untersucht, mit demselben Ergebnis. Das Öl aus der Kokosnuss scheint also demnach eher die Förderung eines langen gesunden Lebens zu bewirken als sich schädlich auszuwirken.

Das Öl aus der Kokosnuss hilft: Vorbeugen – statt zu heilen!

Studien über Kokosöl haben bewiesen, dass es ein langes, gesundes Leben fördert

Kokosöl beugt vielen Krankheiten vor

Das vorher Beschriebene soll nicht bedeuten, dass mit der Verwendung von Kokosnussöl ein Arztbesuch überflüssig wird. Gerade bei Herzbeschwerden oder bei Problemen mit dem Herz-Kreislauf-System sowie bei entsprechenden Vorerkrankungen ist der Besuch eines Experten unerlässlich. Denn nur dieser kann abklären, ob eine Heilbehandlung auf medizinischer Basis notwendig ist.

Doch das Öl aus der Kokosnuss hilft dem Körper, mit Krankheiten wie auch Herzkrankheiten fertig zu werden. Es gibt dem Körper einen guten Schutz vor dem Einfluss von freien Radikalen. Das liegt vor allem an den mittelkettigen Fettsäuren sowie den Antioxidantien, die darin enthalten sind. Ebenso werden Bakterien, Viren sowie viele weitere schädliche Keime daran gehindert, Schaden anzurichten. Bereits eine kleine Menge Öl, die täglich über die Nahrung zugeführt wird, entfaltet eine heilsame Wirkung.
Diese Ratschläge können vorbeugend gegen Kreislauf- sowie Herzprobleme helfen:

  • antioxidative, gesunde Fette einsetzen wie natives Öl
  • leichter bis mittelschwerer Sport stärken Kreislauf sowie Herz
  • viel Obst sowie Gemüse verspeisen
  • keine zucker- sowie weißmehlhaltigen Lebensmittel verzehren
  • einmal täglich Treppen steigen oder schnell gehen hält vital und fit
  • viel über den Tag hinweg trinken (mindestens ein bis zwei Liter am Tag)
  • Nikotin und Alkohol verursachen oxidativen Stress – weniger ist daher mehr

Doch das Kokosnussöl kann noch viel mehr

Durch das Öl aus der Kokosnuss wird nicht nur ein wirksamer Zellschutz für das Herz- sowie Kreislaufsystem aufgebaut. Die wertvolle Ölsorte schützt den gesamten Organismus. Denn alle Zellen innerhalb des Körpers erhalten einen oxidativen Schutz. Das liegt vor allem an den in der Ölsorte reichhaltig enthaltenen Antioxidantien. Insbesondere in hochwertigen Ölsorten finden sich die in der Natur vorkommenden Antioxidantien in großer Zahl. Daher sind die unbehandelten Sorten den behandelten vorzuziehen. Durch die Erhitzung des Rohstoffes werden wertvolle Inhaltsstoffe wie Mineralien sowie Vitamine vernichtet. Während der Kaltpressung wird keine zusätzliche Wärme zugeführt, was das Öl in seinem hochwertigen Zustand belässt.

Fazit zu den Studien über Kokosöl

Neueste Studien über Kokosöl belegen, dass das Öl aus der Kokosnuss unbedenklich ist. Jeder Arzt würde eine gesunde Lebensweise empfehlen. Die wissenschaftlichen Erkenntnisse bezüglich der schädlichen Wirkung von gesättigten Fettsäuren auf den Organismus treffen auf die Fette tierischer Lebensmittel zu. Doch die Einwohner des Stammes aus Papua-Neuguinea haben es bewiesen: Eine Lebensweise mit gesunden naturbelassenen Lebensmitteln führt zu einem vitalen Leben bis ins hohe Alter, ohne Anzeichen von schweren Krankheiten.

Quellen:
Artikel in dem Internetmagazin American Heart Association:
https://news.heart.org/advisory-replacing-saturated-fat-with-healthier-fat-could-lower-cardiovascular-risks/

Artikel im Stern:
http://www.stern.de/genuss/essen/wissenschaftler-warnen–kokosoel-ist-genauso-ungesund-wie-butter-7500396.html

Kitavastudie – unter anderem durchgeführt von Professor Dr. Staffan Lindeberg:
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/8077891
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/9322559

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Julia Ullrich